Toilettenrollen vs. Mut tut gut

Toilettenrollen vs. Mut tut gut

Ein schönes Bild, nicht wahr?

Und meine Frage dazu: Wer räumt bei Euch eigentlich die Toilettenrollen weg?

Ha!

Erwischt…nicht wahr?

Und das, in beiden Fällen, richtig?

Ein spannendes Thema zu einem weniger spannenden Toilettenartikel.

Doch die Frage nach dem – wer räumt sie eigentlich weg – beinhaltet spannende Verhaltensmuster.

Nein, das wird kein „Freudscher Vortrag“ ich frage mich lediglich, warum ist es oft so, dass eine Person in der Familie immer wieder dazu aufgefordert ist, die von einem anderen lehrgerollten Toilettenrollen wegzuwerfen.

Obwohl in erreichbarer Nähe ein Eimer vorzufinden ist – ok – dieser könnte ja auch ziemlich überfüllt sein.

Und selbst wenn nicht – entdecke ich immer wieder dieses Phänomen, dass sich muntere Rollenfamilien ansammeln. Manchmal bin ich sogar geneigt kleine Gesichter drauf zu malen und mir in phantasiereicher Vorstellung einen kleinen Smalltalk vorzustellen.

„Hey, Du auch hier?“

„Fühlst Du Dich auch so nackt? Du hast gut reden, Dir hat man ja noch einen „Lendenschurz“ gelassen.“

Manchmal trifft die Ökorolle auf den Discounter und ab und an gesellt sich eine fast abgerollte 4 lagige Duftrolle „Kamille“ hinzu.

Die „Special Edition“ mit den Rentieren zu Weihnachten überzeugt mit Zimtduft und verweilt ein wenig länger am Örtchen, da es doch ein wenig schade ist und es soo gut duftet…

Nun egal ob mit Blümchen, mit „Embossing Aufdruck“ oder „schrubbeligem Recyclingpapier“ am Ende ist auch jede Rolle zu Ende – und dann wohin mit ihr?

Wenn wir nicht unbedingt Kindergartenkinder in der Familie haben- ihr kennt die Geschenk-, und Bastelideen.

Also wohin?

Zack – hinter mich gelegt, auf die Heizung deponiert oder die Variante neben dem Eimer in Bauchlage.

Ist runterfallen…oohhh

Varianten gibt es genug.

So “Meckermodus” aus – Ich liebe meine Familie und das sind kleine Macken und Angewohnheiten, die wohl jeder auf seine Weise abdeckt. , und das Phänomen Toilettenrolle zieht sich durch jede Familie, stimmts?

Zudem habe ich auch ganz besondere Ticks, wie z.B. die überall gern gesehene Kaffeetasse.

Sie wandert hoch, mit ins Schlafzimmer, ins Bad – weil man ja hoch und runter läuft nehme ich mit unten eine Neue mit. Diese findet den Weg zum Schreibtisch, in den Garten und wo sonst noch…

Irgendwann darf ich die Sammlung wieder komplettieren – das kann aber dauern 😉

Ich könnte so manche Macke und Tick als Beispiel nehmen – wie z.B. den Einkaufswagen, den wir natürlich an die lange Schlange direkt vor unserer Nase wieder einreihen.

Die hintere Reihe hat nur einen verlassenen Wagen, doch da kommen wir ja nicht so gut ran und da die lange Schlange mittlerweile so schräg den Weg verbaut, dass keiner mehr zu der kleinen Schlange gelangt, lassen wir das einfach.

Zeit haben wir ja schließlich auch nicht, also schnell umgesehen und an der langen Reihe angereiht.

Ist ja nicht mein Laden.

Ja wir Menschen haben schon einige faule Anteile in uns. Ich auch!

Ich mag es zum Beispiel gar nicht Sachen aufzufalten oder zu Bügeln – langweilig…

So habe ich diesen, von uns allen wohlbekannten Schlafzimmerstuhl, der sich täglich höher türmt

Und wie!

Zusätzlich kann ich schlecht Ordnung in Schränken halten und wenn ich mich nicht zwingen würde, würde unsere Backschublade noch Backpulver aus 1994 in sich tragen.

Manche Dinge bleiben einfach.

Und Macken sind ja schließlich manchmal ganz süß.

Doch wenn es um Gewohnheiten geht, die andere mit in ein Thema reißen, hört der Spaß auf.

Wenn Menschen es sich zur Gewohnheit machen, immer den unteren Weg zu gehen, immer den Weg mit der Abkürzung, immer ein Weg, der um die Wahrheit herumschlängelt.

Dann wird das irgendwann nicht mehr funktionieren.

Denn wenn ich mir ein „Lügengespinst“ aufbaue, muss ich ein verdammt gutes Gedächtnis haben.

Und wir kennen Murphys Gesetz – irgendwann geht es immer schief – zudem kommt die Wahrheit immer ans Licht.

Nicht sofort – doch Karma does the rest.

Nun, wie ist es mit diesen Rollen im Leben, die wir nicht wahrhaftig einnehmen?

Die Rollen z.B, die es immer, oder sagen wir oft – anderen überlassen etwas zur regeln.

Wenn wir uns jedes Mal zurücklehnen und denken – ahh lass die mal machen, dann habe ich meine Ruhe.

Die Erfahrung zeigt, wenn ich es nicht für mich in die Hand nehme, dann wird es übernommen.

Von irgendwem, von irgendwas…

Wenn ich mein Leben nicht in Gang bringe – in welcher Angelegenheit auch immer.

Wird es in Gang gebracht – und das, meistens nicht in die Richtung, die ich mir wünsche.

Denn ich ziehe mich ja zurück, es interessiert mich ja nicht – nicht mein Laden – wir erinnern uns?

Nun, wenn wir gleichgültig mit unseren Themen umgehen, geschieht etwas.

Es ist uns alles gültig – mach mal…wird schon…och joooo.

Dann, wenn Schwierigkeiten auftreten, weil mein „och joooooo“ doch besser ein Moment mal gewesen wäre, ist es oft schon zu spät.

Dann haben Maschinen einen Plan für mich, jemand anderes unterschriebt meine Briefe, ein anderer ist es ja gewohnt, dass er oder sie nicht „aufmuckt.“

Immer schön Klamotten auf den Schlafzimmerstuhl stapeln…

Irgendwann haben wir nicht mehr den Überblick, wundern uns nur, warum alles drunter und drüber liegt.

Selbstgebaut – och jooo

An einer bestimmten Grenze packt es mich und ich beginne meinen Stapel abzutragen.

Als PMS Sympthom nutze ich den Putzanflug. – Ihr Frauen kennt das

Und dann –

entdecke ich eine Bluse, die ich doch anziehen könnte, ich entdecke Ohrringe, die unter der schwarzen Hose liegen und ich freue mich darüber, wenn der Stuhl mal wieder luftig frei im Raum stehen kann.

Ein gutes Gefühl.

Manchmal tut es gut Mut zu haben, Mut sich für sein Leben zu interessieren.

Und für das, was wir uns eingebrockt haben. In diesem Falle wäre es mein Schlafzimmerstuhl.

In manchen Familien ist es leider die mangelnde Durchsetzungskraft.

Oder ein verpasster Moment, eine Situation, die aus dem Ruder läuft.

Manchmal sind es Lügengeschichten, die sich wie Pflanzenschlingen um uns herumziehen und mittlerweile einen Urwald aus Verstrickungen bilden.

In den meisten Fällen auch gerne selbst „eingebrockt“

Och joooo.

Und wie schade ist es oft – denn es sind gerade die sanften Menschen, die kreativen Menschen, die sich die Butter vom Brot nehmen lassen.

Zu sanft, um sich zu wehren, zu ruhig um die „schön nach außen gestaltete“ Harmonie nicht zu stören. Zu faul, um etwas gegen die Ungerechtigkeit zu tun.

“Du glaubst ja gar nicht, was ich alles mitmache” ein Standardspruch..

Ja eben – das was DU mitmachst…

Und wie schade ist es, denn es könnte auch ganz anders sein.

Denn letztens Endes mag doch keiner Marionetten, die sich nur manipulieren lassen.

Die kein Rückrat haben, bei denen man weiß, da, ach da, kommt nur heiße Luft.

Och jooo.

Wir wünschen uns Menschen, die da sind, die präsent sind, sich für uns und das Leben interessieren.

Und für sich selbst.

Denn wenn jemand weiß, was er will, dann räumt er auf – auch mit Missverständnissen und Streitsituationen.

Auch wenn es bedeuten könnte, dass sich dunkle Wolken formatieren.

Einzustehen, für das was mich betrifft und einzustehen, für das was ich dem anderen angetan habe.

Das bedeutet da zu sein.

In meiner Kraft, mit meinen Fehlern – aber das zu 100%

Nun, und welche Rolle übernimmst Du gerade in Deinem Leben?

Die“ och jooo Variante“, oder die zu 100%?