Immer…

Immer kommt mir etwas dazwischen, immer muss ich für andere da sein, immer bin ich die Dumme.

Nie habe ich Zeit für mich, nie  sieht jemand meine Wünsche, meine Ängste, meine Gefühle.

Kennst Du das?

Rollen, in denen Du Dich immer und immer wiederfindest?

Es sind die Rollen der Kinder, die wir nie ablegen, es sind die Rollen der Märtyrer, der Gegner, der Helfer.

Es sind die Rollen der „Ich mach das schon“, der „Ich helfe Dir“, der „ich bin immer für Dich da“ oder der „wer soll es denn sonst“ Macher.

Es sind die Rollen der Mütter, der Väter, der Frauen, der Männer, der Töchter, der Söhne und die Rollen der Unsichtbaren.

Warum fällt es uns oft so schwer, die eingebrannten Rollen abzulegen?

Warum glauben wir, diese alten Muster immer wieder wiederholen zu müssen.

Ja, wer soll es denn sonst tun, wirst Du nun sagen.

Es ist doch sonst keiner da.

Es musste doch immer schon so getan werden.

Wie soll es denn sonst laufen?

Weißt Du, ich kenne diese Sätze.

Ich kenne auch das Gefühl, die Dinge nicht loslassen zu können.

Denn wir haben durch diese Prägung unsere Lebenstorte gefüllt. In jeder Tortenecke steckt ein Anteil und viele dieser Anteile bedeuten grundsätzliche Gefühle und Eigenschaften.

Indem wir helfen, umsorgen, pflegen, einspringen…bedienen wir ein ganz bestimmtes Muster, ein Gefühl.

Wenn ich z.B. anderen helfe,werde ich gesehen, ich bekomme Lob, ich ernte Dank, ich bekomme ein Gefühl von Zuneigung oder ein Gefühl von Liebe.

Es sind unsere Muster aus der Kindheit, aus der Lehrzeit, die hier bedient werden.

Es sind die Muster, die wir vielleicht schon im Mutterleib erspürt haben.

„Oh Mama ist traurig, ich bin jetzt ganz leise, dann störe ich sie nicht.“

„Oh Mama hat Angst, ich tue mein Bestes, damit ich sie als Mama habe.

„Ich helfe ihr so gut ich kann.“

Ich schlage mich in einer Trennung auf eine Seite oder vermittle, denn ich möchte doch eine funktionierende Familie haben. Sie sollen sich lieben, sie sollen MICH lieben.

Ich stricke mir mein Muster und bemerke-wenn ich so oder so reagiere mag man mich.

Wenn ich leiste, bin ich gut, wenn ich eine Position einnehme, die sie mir geben, bin ich gewollt.

Ich bin geliebt, wenn ich leiste…

Wenn ich leiste, wenn ich da bin, bin ich gewollt.

Das Tortenstück ist komplett.

So und nun versuche einmal dieses Tortenstück zu entfernen, indem Du tust, was Du eigentlich tun möchtest.

Du sagts Nein – und fühlst Dich schlecht.

Die Torte ist nicht mehr komplett, wir fühlen uns nicht ganz, denn wir haben es doch immer so gemacht. Ein Gefühl von Mangel entsteht.

Wir sind nicht geliebt, wenn wir nein sagen.

Zudem hat sich unser Bewusstsein daran gewöhnt, denn wir bestätigen uns ja täglich mit Sätzen wie: „Immer muss ich das tun, nie habe ich Zeit für meine Dinge, immer springe ich ein und keiner sieht mich“, wir bestätigen unsere Programmierungen.

Nun und das Universum bietet uns dann auch genau das, was wir erwarten.

„So, nun habe ich mir Zeit für dieses und jenes genommen, aber ich bin gespannt, was da noch wieder zwischen kommt.“

„Das kann ja nicht klappen, weil…“

„Ich wusste es, immer….“

Erkennst Du es?

Welcher Satz ist es bei Dir?

Welche Programmierung läuft im Hintergrund?

Erkenne die Logik dahinter und erlaube Dir im zweiten Schritt Dein Tortenstück mit einer anderen Gefühlswelt zu füllen.

Auch wenn ich mir jetzt Zeit für mich nehme, habe ich genügend Zeit um anderes zu tun.

Auch, wenn ich nein sage, bin ich geliebt.

Auch, wenn ich gut für mich sorge, bin ich willkommen.

Ich erwarte Gutes.

Ich bin voller Zuversicht und Vertrauen.

Ich bin geliebt.

Ich bin wertvoll.

Das Wichtigste dabei ist die Erkenntnis der Programmierung.

Was habe ich damals als Schlüssel für mich und mein Leben gewählt?

Wie lautete meine Programmierung?

Wie habe ich gelernt in diesem Umfeld zu überleben?

Was habe ich gelernt, um zu überleben?

Was war meine Superkraft?

Und dann nehme es mit Humor.

Erkenne spielerisch die Wirkung auf Dein Leben.

Sag zu Deiner Prägung – hey Du Schlingel, da bist Du ja wieder… pass auf, wir verändern jetzt was…

Und dann tauschst Du das Tortenstück.

Auch, wenn ich nicht sofort springe, bin ich absolut geliebt. Das weiß ich nun.

Auch wenn ich nicht derjenige bin, der jetzt einspringt, weiß ich dass ich Hilfe holen kann.

Auch, wenn ich damals das Gefühl hatte, nur so überleben zu können, weiß ich heute, dass es anders geht.

Ich handle aus meiner Erwachsenenhaltung heraus und verändere es.

Ich erwarte Gutes!