Akzeptanz

Akzeptanz

Ein Weg, der nicht immer einfach zu gehen ist.

Akzeptanz erfolgt oft nach verschiedenen Erkenntnissen.

Nach Dingen, die geschehen sind, nach Entscheidungen, die getroffen wurden und nach Veränderungen, die wir nicht in der Hand hatten.

Zu akzeptieren, dass etwas nicht mehr so ist, wie es einmal war…

Zu akzeptieren, dass das Leben sich in einer Art, und Weise verändert hat und wir mit den Tatsachen, die da sind, letztendlich Freundschaft schließen müssen.

Ob wir nun wollen oder nicht.

Doch das ist nicht immer ganz einfach.

Das Leben ist Veränderung und wir verändern uns Tag für Tag, Monat für Monat, Jahr für Jahr.

Dies geschieht fließend und langsam und wir selbst bemerken es erst, wenn wir mal zurückschauen. Wenn wir einen Blick auf die letzten Jahre werfen und auf das, was einmal war.

Oft erinnern wir uns an Dinge, Situationen und Ereignisse.

An Körperformate, an das Aussehen, an Träume, an bestimmte Menschen.

Wir betrachten die Bilder und sehen uns in jungen Jahren, wir sehen die Kinder, wo sie noch klein waren, wir sehen unsere Schulfreunde, unsere Klassenkameraden, wir fragen uns, was der ein oder andere noch so macht.

Wir erinnern uns an unsere Kindheit, wir erinnern uns daran, wie wir getröstet worden sind…

Dann fällt uns auf, wie sich alles verändert hat.

Wie wir uns entwickelt haben.

Wie andere sich entwickelt haben.

All das geschah automatisch…all das geschah, weil wir so viel erlebten, so viel gemacht haben. All das geschah fließend.

Und dann treten Veränderungen ein, die wir gerne festhalten würden.

Es sind z.B. Augenblicke, in denen Kinder flügge werden, die Zeitpunkte, wenn Menschen sich entwickeln und „uns“ nicht mehr so brauchen.

Wir betrachten die Situationen mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Denn wir wissen, dass es so in Ordnung und auch gut ist. Wir möchten doch auch Flügel schenken…

Wir möchten, dass Menschen, die wir lieben stark und unabhängig wachsen können.

Ja, natürlich.

Wir werden alle erwachsen und dann geschieht es zwangsläufig, dass unsere Omas und Opas älter werden und auch unsere Eltern.

Wenn Mütter und Väter älter werden…und im Gegensatz zu früher, nun uns brauchen.

Wenn sie einfach mehr Hilfe brauchen und Unterstützung, weil es mit einem Male nicht mehr anders geht.

Dann entwickeln sich unsere Freunde und Bekannte, manchmal geschieht es parallel zu uns und ein anderes Mal entwickeln wir uns eher auseinander. Und auch das ist ok so. Das ist absolut in Ordnung.

Manchmal trennen sich die Wege.

Freundschaften gehen auseinander, Bekannte kommen und gehen.

Ja und manchmal geht ein Mensch auf die andere Seite, manchmal geschieht es schon zu Lebzeiten und ein Elternteil erkrankt an Demenz und ist so ganz „fern.“

Mitzuerleben, wenn sich die Mutter nicht mehr an uns erinnert, tut weh.

Zu erleben, wenn Menschen schwach werden, tut weh.

Wenn Menschen aus unserem Leben gehen ist es immer schmerzhaft.

Ganz egal auf welche Weise. Es tut weh.

Wenn wir Abweisung erfahren, wenn wir Trennungen erfahren und das, vielleicht sogar in einer einseitigen Entscheidung. Dann tut das verdammt weh.

Diese Form der Veränderung zu akzeptieren, fällt uns sehr schwer.

Denn es bedeutet eine andere Sichtweise einzunehmen, es bedeutet Umstrukturierung, es bedeutet Loslassen und es bedeutet auch, Abschied zu nehmen.

Es bedeutet Lebewohl zu sagen, auch wenn wir in diesem Zeitpunkt voller Trauer sind.

Auch wenn wir noch so viel zu sagen hätten.

Weißt Du:

Akzeptanz ist kein sofortiger Schalter.

Akzeptanz passiert nicht auf Knopfdruck.

Akzeptanz entwickelt sich, genauso, wie wir uns im Leben entwickeln.

Langsam, Tröpfchen, für Tröpfchen.

Nach und nach.

Und manchmal braucht es Monate und in manchen Fällen auch Jahre.

Doch was ist wichtig dabei?

Es ist wichtig, dass Du Dir Zeit gibst.

Es ist wichtig, dass Du Dich nicht schuldig fühlst, dass Du die Situation annimmst.

Nein, Du musst es nicht suuuuuuuper finden, denn es ist nicht super.

Es ist verdammt nochmal, verdammt kacke…

Doch die Veränderung ist nun mal da.

Nein Du willst sie nicht, Du willst sie ganz und gar nicht.

Das Gefühl dazu ist real.

Und es ist wichtig, dass Du den Schmerz zulässt.

Dass Du den Schmerz, der damit verbunden ist, anschaust und fühlst.

Jede Träne auch da sein lässt.

Jede Wut auch da sein lässt.

Irgendwann wird es besser…

Akzeptanz entsteht, wenn wir nicht mehr kämpfen, wenn wir nicht hadern, wenn wir keine Schuldigen suchen. Weder in uns selbst, noch im Anderen.

Das Leben ist Veränderung und es ist der Prozess, der für Dich und für Dein Leben so gedacht ist.

Akzeptanz bedeutet Vertrauen zu haben, Vertrauen zu haben, dass es weiter geht. Dass es wieder besser wird. Und letzten Endes, etwas Schönes auf Dich wartet.

Vertrauen darin, dass wir beschützt, geführt und getragen sind.

Auch jetzt…auch hier…in Deiner Trauer- ja genau jetzt…

Das Leben ist Veränderung, denn auch Du bist gewachsen, auch Du hast Deine Flügel ausgebreitet und bist fortgezogen, auch Du hast schon jemanden verlassen und Dich entwickelt.

Auch DU.

Hinter jeder Stufe des Lebens steht eine neue Erkenntnis, hinter jeder Stufe steht und verbirgt sich ein neuer Weg.

Ein Weg, der Veränderung bedeutet, Umstrukturierung bedeutet, ein Weg, der eine Verlagerung der Verantwortung bedeutet, mit Sicherheit.

Aber ich bin davon überzeugt, dass auch jedes Lebwohl auch ein neues Hallo bedeutet…

In jeder Verwandlung steckt ein Geschenk…

Vielleicht noch unsichtbar, aber es ist da… Vertraue…

Akzeptanz – ein Tanz mit dem Leben…

Beginne zu tanzen…

Beginne zu vertrauen…

Du bist getragen.

Immer…Immer…Immer

LOVE Bettina