Truth of mine

Ehrlichkeit

Wir alle schätzen Menschen, die ehrlich sind, richtig?

Wenn uns jemand fragt, wie ein Partner, eine Freundin, ein Geschäftspartner sein darf, was wir uns von einer Verbindung, Beziehung wünschen, was antworten wir dann?

Wir wünschen uns Loyalität, Ehrlichkeit, Treue, Vertrauen und Freundlichkeit.

Ja natürlich wirst Du sagen, das sind Aspekte, die ich wichtig finde…

Nun, wie ist die Realität.

Begleitet uns im Alltag Ehrlichkeit, Loyalität und Klarheit?

Oder finden wir es doch besser, wenn um den heißen Brei gesprochen wird.

Wenn wir nicht alles schonungslos auf dem Tablett serviert bekommen.

Wie sind Deine Gedanken dazu?

Ich bin mir da manchmal nicht sicher.

Ehrlichkeit bietet viele Vorteile, wir wissen wo der Hase langläuft, wir erfahren sofort worum es geht.

Wir hören klare Sätze, klare Denkweisen, wir erkennen sofort – ah- so tickt er oder sie.

Ehrlichkeit

Bist Du absolut ehrlich?

Ja natürlich wirst Du denken.

Meine ich jedenfalls…

Umgangssprachlich nutzen wir oft einen wichtigen Satz:

Also, JETZT mal ehrlich.

Mal ganz ehrlich…

Mal???

Heißt –

sonst bin ich es nicht?

Also sonst nutze ich Umschreibungen?

Wenn wir diesen Satz nutzen regen wir uns meistens über etwas auf, oder?

Jetzt mal ehrlich – also gemocht habe ich die oder den eh nicht.

Wenn Situationen sich ergeben, wenn Menschen sich trennen, wenn wir ein Problem mit jemandem haben – kommen unsere tiefsten Gedanken heraus.

Also jetzt mal ehrlich.

Oft gehört – nicht wahr?

Also ganz ehrlich…

Bedeutet – sonst trage ich ein Grinsen auf meinen Lippen und der wahre Gedanke liegt dahinter, sonst ziehe ich meine Maske auf, verschönere Worte und spreche manches nicht aus.

Ja – das machen wir Menschen gelegentlich – ich auch.

Und Du ebenfalls.

Nun im Laufe der Jahre schätze ich Ehrlichkeit mir gegenüber immer mehr.

Und auch ich übe mich darin offen auszusprechen, was ist.

Nun, mir als Harmoniejunkie, fällt es oft schwer, in Entscheidungssituationen absolut ehrlich zu sein.

Doch durch meine Arbeit, stelle ich fest, dass es mir besser geht, Zweifeln zu äußern, mir Hilfe zu holen und nicht erst, wenn es hart auf hart kommt Stellung zu beziehen.

Ja – es ist nicht einfach gegen den Strom zu schwimmen.

Und-

Ehrlich zu sein, bedeutet auch hin und wieder Sturm auszuhalten.

Wenn wir ehrlich sind, riskieren wir Nachfragen, wir riskieren Unmut und auch Tränen.

Unbequem wird es, wenn Dein Gegenüber wahre Worte nicht vertragen kann.

Wenn Sätze falsch verstanden werden, oder direkt der eigene Mangel durch eine neutrale aber ehrliche Meinung angetriggert wird.

Abweisung, Absagen oder die Erkenntnis, wenn jemand anderes gewählt wird. Wenn wir uns umentscheiden – warum auch immer.

Manchmal ist es ein flaues Gefühl, welches wir nicht beschreiben können, manchmal ist der Drang so groß aus einem bestimmten Kreis auszusteigen.

Wir achten auf Kleinigkeiten, auf Sätze, auf Begleiterscheinungen im Umgang – und stehen zu unseren wahr-genommenen Gefühlen.

Nein – so fühlt es sich nicht gut an – so fühle ich mich nicht (mehr) wohl, irgendetwas hält mich ab.

Dass aber so eine Ehrlichkeit nicht negativ, sondern nur bezogen auf das eigene Gefühl stattfindet, vergessen viele.

Beleidigte Leberwürste (auch darin bin ich gut) schwelgen dann im Selbstmitleid, bestätigt ist wieder unser „blödes Gefühl „zu mir selbst.

Ja, wir wissen um Resonanz…ja…bla…bla denkst Du dann…wenn ich mich selbst nicht liebe kann mich kein anderer lieben…jaaaa sei offen, sei frei, dann ist der Weg nicht der Richtige usw.

Vom Verstand wissen wir, wie die spirituelle Energie und Praxis wirkt…

Und wir wissen auch, dass sich vieles erst in der späteren Zukunft zeigt, dass es sich zur richtigen Zeit in Luft auflöst…und dann kommt die Erkenntnis, warum, weshalb, wieso Dinge geschehen mussten.

Sehr sensible Menschen können sehr schwer damit umgehen und es verletzt sie zutiefst, wenn sich jemand abwendet.

Oftmals ein immer wiederkehrendes Muster.

Verlustangst, Selbstwert, Selbstliebe…und je verkrampfter wir damit arbeiten wollen, umso schwerer wird es einfach.

Weil halt der Fokus nur noch darauf liegt.

Und dann kommt auch noch der nächste der wieder einmal den Hammer der Abweisung, der Kritik, und meiner „eh schon bekannten“ Verletzungen herausholt.

Ehrlichkeit oder Lüge?

Was ist besser?

Wie ist es so mit der Ehrlichkeit?

Studien belegen, dass wir Menschen mehrmals am Tag lügen, die Jüngere sogar mehr als die ältere Generation.

Dabei sind es die Männer, die prozentual öfter in die Lügenkiste greifen.

Warum also lügen wir?

Notlügen, Lügen aus Bequemlichkeit, aus der Not heraus?

Aus Mustern heraus?

Manche Lügen nutzen wir sogar täglich – das glaubst Du nicht?

Wenn wir so die letzten Tage Revue passieren lassen, erkennen wir sicherlich eine Situation, die auch ehrlicher beantwortet hätte werden können. Oder?

Und im Gegenzug dabei können wir uns direkt an eine Situation erinnern, dass wir bei Aussagen einer Tat einer Person, schon von weitem riechen konnten, dass etwas faul war.

Dass etwas verschwiegen wurde, etwas weggelassen wurde oder schlicht und ergreifend, nicht die Wahrheit gesagt wurde.

Und dieser Moment fühlte sich nicht gut an, oder?

Manchmal hätten wir es besser gefunden, wenn jemand offen und ehrlich sagt, was nicht stimmig für ihn ist.

Manchmal wäre es leichter gewesen, schneller und nach dem ganzen ungutem Gefühl nicht so schmerzhaft.

Ja das sind zwei Aspekte der Wahrnehmung, eine dritte besteht darin, hinter einer Ehrlichkeit zu erkennen, womit ich mir vielleicht schon länger etwas vormache.

Manchmal hilft eine ehrliche Aussage, hilft eine aufrichtige und ehrliche Handlung dabei – ja – auch mal schonungslos reflektiert zu werden.

Ehrlichkeit hilft uns dabei, ab und an den Spiegel herauszuholen.

Denn – Dahinter verbergen sich oft große Chancen.

Nach dem ersten ent-rüstet sein, (sprich die Rüstung abgelegt zu haben) weil es gar nicht mehr anders geht… mal zu schauen…hat derjenige vielleicht sogar recht?

Hätte ich, wenn ich den Fokus anders setze, vielleicht auch dieselbe Wahrnehmung?

Den gleichen Zweifel, das gleiche Argument?

Gibt es da etwas, wo ich mich selbst immer wieder gerne belüge?

Mich selbst eben nicht neutral einschätze?

Also überprüfe doch mal als Experiment für die nächsten Tage:

Wo kann ich ehrlich(er) sein?

Wo würde ich mich über mehr Ehrlichkeit freuen?

Wo kann ich manche Ehrlichkeit nicht ertragen?

Ein sehr wichtiges und klärendes Thema, wie ich finde…

So schau Dich ruhig an – WO bin ich absolut ehrlich?

WO darf ich etwas tun?

wo begegnet mir offene Ehrlichkeit oder auch nicht?

Menschen lügen – ja – manche Menschen sind wahrhaftig und ehrlich, weil sie es gelernt haben, oder weil es in ihrem Naturell liegt.

Die Frage dabei ist – was macht es mit Dir?

Was lernst Du daraus?

Schau es Dir an – nicht aus Mitleid mit Dir selbst, sondern als Expedition.

Menschen tun so etwas – und Du kannst es für Dich verändern, Du fühlst und erkennst – so will ich mit Menschen nicht umgehen, so ist das nicht in Ordnung…und dann

Dann nimm es nicht so schwer…nimm es als Chance, Dir selbst gegenüber und vor allem anderen gegenüber.

Nutze ruhig Sätze wie, wow, da hab ich mir einen Bären aufbinden lassen, hey ja bin ich echt drauf reingefallen, oder auch – ja ich war blind wie ein Fisch…aber jetzt steh ich auf und räum das Aquarium auf.

Hey, ja das tut sauweh…das ist so…so jetzt lecke ich  meine Wunden und mach weiter, Steine emporklettern und Aussicht genießen.

Wieder was gelernt – und soll ich Dir etwas sagen? Richtig fette “Misthaufen” kommen gerade in den feinsten Familien vor.

In den größten Gebäuden mit sauberen Westen.

Mache Dir klar:

Jede „ent“ Rüstung zeigt Dein Herz, zeigt Deine Seele – manchmal lebt es sich mit offener Rüstung besser…authentischer…wir zeigen, dass wir Menschen sind.

Verletzbar, fühlend und real.

Also Ehrlichkeit hat schon was – vor allen Dingen ganz viel Potenzial…

In diesem Sinne, macht was draus!

Eure Bettina