WEr bin ich eigentlich – und wie viele…

Wer bin ich eigentlich und wie viele…

Midlife- Crisis so wird die Phase bezeichnet, die Menschen erleben, wenn sie sich nach vielen erlebten Jahren, die Frage stellen: Wer bin ich überhaupt, bin ich der oder die, die ich sein wollte?

Mitte 40 beginnt oftmals die erste Fragestellung.

Die Kinder werden groß, die Generationen verschieben sich, Eltern sterben, Jobs fühlen sich nicht mehr gut an und die Gemeinschaft in der Ehe ist oft nur noch ein „Nebeneinander“ – her.

Freunde verändern sich, es tauchen Krankheiten auf und die Uhr des Lebens scheint lauter zu ticken.

Wir kennen alle die oberflächlichen Bilder aus Filmen, in denen Männer beginnen sich große Autos zu holen, eine nette „Begleitung“ oder ein neues Toupet

Frauen sind in diesen Filmen oft dem Tennislehrer erlegen oder dem Gärtner..

Aber Spass beiseite.

Ich denke jeder hat sich doch schon einmal gefragt, was ihn ausmacht, oder?

Oder besser

 – was ist mir wichtig?

Wofür brenne ich.

Wofür lasse ich alles stehen und liegen?

Darin liegt die erste Antwort.

Wie definiere ich mich, wie sehe ich mich?

Definiere ich mich über meinen Status, mein Haus, meinen Job?

Definiere ich mich über meine Kinder?

Meine Bekanntheit?

Oder über die besonders, bekannten Ausbildungen bei X oder Y?

Bei manchen reicht allein der Wohn,-oder Urlaubsort.

Manchen sind Instagrambilder mit dem Prosecco wichtig.

Also wie definierst für Dich? Was macht Dich aus?

Bist Du es, die sich an den Kindern misst?

Am Job?

Am Freundeskreis?

Bist Du es, der immer alles im Griff hat und den besten Auftrag?

Die beste Ausstattung, die Technik oder Deine Lieblingslocation?

Was ist Dir wichtig?

Und was sind wir, wenn wir diese „äußere“ Ansicht mal streichen…

Was bleibt, wenn wir die äußere Hülle mal wegnehmen.

Das Auto, den Urlaub, das Outfit.

Wenn die Kinder beginnen eigene Wege zu gehen…Wenn wir bald im Ruhestand sind…wenn die nächste Ausbildung erreicht ist…oder die neue Deko im Garten?

Fühlt es sich gut an?

Ist es in Ordnung – und friedlich?

Ist dort das Gefühl, alles gemacht zu haben, was wir wollten?

Und MÜSSEN wir immer etwas machen, um uns gut zu fühlen, um uns GANZ zu fühlen?

Nach Trennungen, so erzählen mir oft Frauen in meinen Terminen, erkennen sie erst, wie sie sich aufgeopfert haben…für den Mann, die Kinder, der Selbstständigkeit, dem Chef oder sogar für die beste Freundin.

Sie erzählen mir, dass sie ihren Job aufgegeben haben, ihre Figur, ihre Wünsche – um für andere da zu sein.

Nicht selten trennen sich diese Paare und zurück bleibt ein Gefühl der Unerfülltheit.

Nicht selten gehen Menschen aus unserem Leben.

Nicht selten enttäuschen uns Kollegen oder Freunde.

Nicht selten dürfen sie dann Sätze hören, wie – jetzt sind meine Kinder entspannt, wenn sie zu mir zu Besuch kommen…jetzt mit der neuen Freundin, mit dem neuen Freund klappt es wunderbar und viiiieeelll besser als früher…

Jetzt unternehme ich dieses oder jenes…sie hat eine gute Figur, einen tollen Job, und und und…

Der neue Freundeskreis ist entspannt, bekannt und cool.

Messerstiche ins Herz.

Ja- im Trennungsfall, ist es auch sicherlich gut für alle Beteiligten und ich sehe es auch so, dass für alle eine bessere Basis geschaffen wird, wenn sich die Lage zu Hause entspannt. Besser getrennt und harmonisch, als zusammen und im Krieg.

Und auch Freunde verändern sich, manchmal gibt es nur kleine Auszeiten und Pausen und manchmal geht man eigne und ganz andere Wege.

Manchmal haben sich Begegnungen erfüllt.

Im Grunde können wir diesen Part auf viele Bereiche übertragen.

Ein Grund mehr für Männer und Frauen, schon vorher klar auszusprechen, was ihnen wichtig ist, oder?

Ein Grund mehr, sich selbst auch gut zu versorgen – denn wer ist für mein Leben zuständig?

Ich selbst.

Und auch wenn wir unsere Kinder lieben, auch wenn wir unseren Partner unterstützen möchten und die Firma.

Gilt es doch in erster Linie sich selbst gut zu versorgen.

Denn aus einem gefüllten Tonkrug können wir Wasser schöpfen. Und aus einem er-fülltem Krug, fühlt es sich leichter an.

Und das gilt doch für alle Bereiche.

Denn wenn wir uns auf-opfern, bewusst zurückstecken, uns nie äußern…wie soll unser Leben dann erfüllt sein?

Ich weiß es ist nicht immer leicht und ich spreche hier nicht von Luxusurlauben, von einem Egotrip oder einer „Rabenfamilie“

Es sind die kleinen Freiheiten, die uns nähren.

Und es gibt immer Kompromisse.

Es muss nicht immer ein großer Urlaub sein, denn ein Kaffee mit Freunden, in gutes Gespräch und jemand, bei dem wir uns ehrlich und aufgehoben fühlen, bringt uns diese innere Erfülltheit.

Eine Freundschaft, die gibt und nimmt – ohne Wertung, ohne beleidigt sein.

Jeder Mensch hat Gefühle und natürlich Prägungen aus denen wir heraus agieren.

Und wenn ich sie erkenne tut es gut daran zu arbeiten.

So tut es gut, sich ab und an zu fragen…bin ich es, die ich sein mag?

Mache ich das, was mir zusagt?

Mich erfüllt?

Und was brauche ich wirklich, um mich GANZ zu fühlen?

Deine Übung für dieses Wochenende:

Gerade heute nehme ich meine gesamten „Hüllen” weg

Ich achte mich, ich beachte mich – ich pass auf mich auf.

In diesem Sinne Euch allen eine “er-füllende” Zeit

Eure Bettina