Hurt people, hurt people

Hey ihr Lieben.

Heute beginnt Weihnachten. Und mit dieser Zeit beginnt der Anspruch auf ein schönes, friedliches Weihnachtsfest.

Ja – das Jahr 2021 hatte es wahrlich in sich.

Jeder von uns ist betroffen gewesen. Viele Menschen haben Opfer bringen müssen, wurden durch Krankheit und auch damit verbundene Sterbefälle betroffen. Andere mussten beruflich andere Wege gehen und Flexibilität beweisen. Unsere Kinder begannen Schuljahre, die durch Distanz, Masken und Abstand geprägt waren.

Unsere Senioren haben einsame Zeiten erlebt und der ein oder andere musste sogar alleine, ohne die Begleitung der Familie sterben.

Existenzängste, Einschränkungen, häusliche Themen und die Einengung, die wir nicht kontrollieren konnten, begleiteten unsere Tage. Und nun kommen die Streitthemen durch Spaltungen und verschiedene Ansichten hinzu.

Wir- Du und ich haben immer wieder gehofft, diskutiert und uns arrangiert.

Und wir spüren alle, dass wir durch diese Zeit auch mürbe geworden sind.

Und auch, wenn es uns vermeintlich gut geht, hat jeder von uns seine eigene Geschichte aus den vergangenen 2 Jahren mitgenommen.

Und nun, nach dieser ersten „C“ Zeitfolgt schon wieder ein Weihnachten unter besonderen Bedingungen.

Ich nehme aktuell wahr, dass sich in jedem von uns, gerade aktuell, alte, innere Kind Prägungen zeigen.

Verletzungen, Versäumnisse, Ängste und Bedürfnisse, die eventuell nicht erfüllt wurden, werden hier und da durch, manchmal so kleine Äußerungen im Außen wieder ausgelöst.

Längst vergessene Urängste, die wie Maulwurfshügel hochpoppen begleiten unseren Alltag und irgendwie scheint es sich, trotz der bunten Geschenkpapierberge, den frisch gebackenen Keksen nicht beruhigen zu wollen.

Nun – und jetzt beginnt die wunderbare Weihnachtszeit, die uns doch die Liebe und Zuversicht bringen soll.

Die Zeit der Familie und der Menschen, die sich lieben.

Ja – wir wollen es jetzt ruhig und besinnlich haben. Und durch unseren Anspruch getragen kommt es dann sogar oft anders als geplant.

Hektik, Arbeit, Besorgungen, Hausputz und dann, ja dann -möchten wir endlich mal Ruhe und Besinnlichkeit.

Wir sehnen uns nach „Normalität“, nach einer entspannten Auszeit und dem heißersehnten Abschluss dieses Horrorjahres…

„Bin ich froh, wenn dieses Jahr vorbei ist” – hören wir überall, nicht wahr?

Und wenn wir nun in Situationen geraten, die uns gerade jetzt, wo das Fell so dünn ist, begegnen – kann es sein, dass wir genau in diese alten „Schmolltehmen“ „abrutschen“.

Dann kann es durchaus sein, dass wir uns nicht gesehen fühlen, nicht geliebt, missverstanden oder uns durch bestimmte Handlungen verletzt fühlen.

Du erkennst es daran, dass Du innerlich zu schmollen beginnst…

Vielleicht denkst Du dann Sätze wie: „Keiner versteht mich, keiner liebt mich…

Immer muss ich dies oder jenes, immer geht es um andere und immer bin ich es, die die Dinge erledigen muss.“

Wir beginnen ungerecht zu werden, vergleichen, hadern, neiden…

Spätestens dann erkennen wir – hey – ist es jetzt die erwachsene Version von mir, die da spricht?

Oder triggert mich da gerade etwas aus früheren Zeiten.

Und das Gefühl dahinter kennen wir genau – „hohoooo.“

Denn die Große in mir weiß genau, dass auch gerade mein Gegenüber sicherlich verletzt ist. Dass auch gerade mein Gegenüber etwas erfahren hat, dass in oder sie dazu bringt, genau das zu tun – oder eben nicht zu tun.

Und auch, wenn ich mich gerade aufplustere, schimpfe oder grolle – weiß ich doch ganz genau, dass mein Gegenüber es momentan sicher auch nicht einfach hat.

Ja – erinnere Dich daran – jeder hat seine persönliche Geschichte.

Jeder ist angespannt und mürbe.

Und jeder hat einen inneren, weichen Kern, der sich – genau wie Du – nur Ruhe und Gehaltensein wünscht.

Ja.

Und vielleicht trinken wir dann eine Tasse heißen Kakao, nehmen und einen Keks und fragen uns:

Was braucht meine „Kleine“ in mir gerade?  Was braucht mein „Kleiner“ in mir gerade…

Und dann beachte dein inneres Kind und tu Dir etwas Gutes.

Mache Dir bewusst, dass das aktuelle Gefühl veränderbar ist – denn Du bist groß und kannst es ändern. Du kannst den Kleinen und die Kleine in Dir an die Hand nehmen und Deinem jüngeren Ich zeigen, dass es heute beschützt ist, Dass es Dir heute gut geht und dass jeder von uns einmal verletzt wurde.

Hurt people, hurt people…

Zeit, genau das zu erkennen – und um es anders zu machen.

Dafür ist Weihnachten da.

Also –

Geh einen großen Schritt aus der Situation heraus und betrachte sie von außen.

Atme tief – erkenne

 und genieße Deinen Kakao.

In diesem Sinne, wünsche ich euch allen

eine frohe Weihnachtszeit und wunderbare Stunden

Eure Bettina