Co – Abhängig…

Co- Abhängig dieses Wort begegnete mir vermehrt in der letzten Zeit

Was genau kann man darunter verstehen?

Co Abhängigkeit hat viele Variationen – sie kann in etwa so verstanden werden:
Co Abhängig sind Partner, Freunde, Familienmitglieder und Bekannte – die Personen in Situationen decken, beschützen, unterstützen – wie z. B. Alkoholsucht, Spielsucht, Aggressivität und auch Intrigen.
Um nur einen kleinen Ausschnitt zu nennen, denn dieses Thema füllt ganze Bücher.

Als Menschen, sind wir füreinander da, das ist so…

Wir lieben und mögen einander,
wir wachsen gemeinsam auf,
haben Familien gegründet,
haben Freundschaften geschlossen,
wir sind füreinander da – das versteht sich…

Wir Menschen möchten helfen, wir sind es gewohnt etwas zu tun, für den anderen, für mich, für das Ganze…
So haben wir es doch gelernt – sei für den anderen da-

ABSOLUT

In dieser Verbindung, in dieser negativen „Abhängigkeit“ geht es nur einen Schritt weiter…

Weil der andere schwach ist, nicht überlebensfähig, weil die Verbindung so groß ist – das BRAUCHEN- so groß ist, daß der „normale“ Lebensablauf in Abhängigkeit zur anderen Person einen niedrigeren Stellenwert bekommt.
Obwohl jemand die Wahl hätte andere Wege zu gehen – als derjenige der krank ist, in einer Sucht ist, in Situationen steckt, die nicht gut sind.

Bleibt derjenige und hat das Gefühl, da bleiben zu müssen…

Es ist für diese Person wie ein Zwang – wie ein nicht veränderbarer Fakt.
Auch wenn derjenige selbst nicht gut behandelt wird, unterdrückt und zusehends manipuliert wird.
Die Spirale dreht sich immer enger, so dass es als einziger Weg angenommen wird.
Zudem spielen oft Machtmissbrauch, Geldangelegenheiten und Abhängigkeiten eine Rolle.

Aus dem Gefühl des “Brauchens”, der Scham und ebenfalls aus tiefer Liebe heraus, beginnen Co- Abhängige zu lügen, zu unterlassen, sie deckeln, sie vertuschen und nehmen nach und nach die Denkweise der, oftmals „kranken“ Person an.

Missbrauch, Sucht, Betrug…

Ganze Familien zerbrechen oftmals an Co Abhängigkeiten..

Die damit verbundenen Denkweisen werden als richtig empfunden und verteidigt, vieles wird verdrängt und überspielt, viel zu weh würde es tun genau hinzuschauen – selbst absurde Erklärungen werden irgendwann als Wahr-heit angenommen.

Die eigenen Kinder werden nicht mehr wahrgenommen, nahestehende Personen werden verdrängt und bekommen einen Platz als Außenstehende.
Helfer – werden zu “Feinden”.

Das betroffene Umfeld kann bald nichts mehr tun – so hat sich ein Spinnennetz von Verstrickungen gebildet, aus dem man meistens nur mit „Anschuldigungen“ und Geschichten reagiert.
Oder mit dem kompletten Rückzug.

Warum passiert so etwas?
Was kann man tun?
Wir Menschen treffen uns nicht zufällig im Leben. Jeder von uns hat bestimmte Lebensaufgaben und Seelenfamilien, denen wir uns immer wieder anschließen.

Aus gutem Grund:
Wir erkennen uns, genau so wie wir uns verlieben und wissen – daß genau dieser Partner zu uns gehört.
Anhängigkeiten entstehen aus bekannten Mustern z.B aus Kindheitserinnerungen.
Wenn wir damals belohnt worden sind, wenn wir dieses und jenes gemacht haben, wenn wir Ablehnung erfahren haben und jemand uns gerettet hat, wenn wir nur Arbeit, Gefallen, Macht und Geld als Liebesbeweis kennengelernt haben…Es gibt viele Gründe.
Karmische Verbindungen spielen ebenso eine große Rolle und genau so Lernaufgaben und Erkenntnisse- und damit verbundene Wachstumsmöglichkeiten.

Es fällt mir schwer das Thema über einen Kamm zu scheren, denn es gibt soo viele verschiedene Einzelfälle.

Der, oder die Co-abhängige fühlt sich gebraucht, wird gesehen, fühlt sich wichtig – als Retter, als Helfer, als seelenverwandt.
Es ist meine Aufgabe – dieser Satz fällt mehr oder weniger bewusst.
Wir kennen den anderen und fühlen und leiden mit, wir betrauern, beklagen und bekämpfen…so muss ich selbst nicht ins TUN kommen.
Ich nutze den „Pool an Trauer“ und bin mit der anderen Person vereint. Komme was wolle…
Lösungswege lehne ich unterbewusst ab – denn dann würde das Brauchen aufhören.
Die Lösung für mich – und den anderen würde ja verändern…
Sie spüren genau, würde es Veränderungen geben – wäre meine Rolle erledigt.

Wenn wir Co-abhängige in unserem Umfeld haben, fühlen wir uns mitunter machtlos…
Haben wir doch alles versucht, haben wir doch Lösungen vorgeschlagen, sind mit in das Thema gegangen, haben diejenigen begleitet, haben alles gegeben – und letzten Endes drehen sich die Beteiligten um und der, der von außen klar sieht worum es geht bleibt oft als „Spielverderber“ zurück.
Bleibt als „Geschädigter“ zurück…und das ist nicht selten…
NUN –
Was tun…. wenn man nichts tun kann?

Es fällt schwer Menschen los zu lassen – oftmals sind es Menschen aus der Familie, Menschen, die uns nahestehen.
Menschen, die uns wichtig sind – oder waren.
Wir sehen zu, wie das Drama seinen Lauf nimmt und sind geschockt und traurig.

Wenn es Dir aktuell bei einem Menschen so geht, mache Dir bewußt, daß jeder von uns seinen freien Willen hat.
Wenn wir alles versucht haben, wenn jede Möglichkeit zu helfen erloschen ist, wenn derjenige sich umdreht und seinen Platz gefunden hat – dürfen wir akzeptieren, daß er, daß sie -sich für dieses Leben seinen Weg genau so ausgesucht hat.

Daß derjenige die Themen so – nicht lösen mag.
Auch wenn es ihm oder ihr sichtlich nicht guttut.

Wenn wir alles versucht haben – wäre jede weitere Einmischung eine Anmaßung.
Jeder weitere Schritt wäre ein Überstülpen, das garantiert als Bumerang zurückkommt.

Eine liebe Bekannte riet mir vor Jahren einmal:

Traue dem Menschen zu, die Lösung für sein Leben selbst zu finden…und wenn er sie in diesem Leben nicht haben möchte …ist es SEINE Entscheidung.

Vertraue ihm und „traue ihm zu“ es selbst zu lösen.
Wenn nicht hier, dann in einer anderen Inkarnation.

Oftmals hilft es nur, vertrauensvoll loszulassen…

Bei unserer Arbeit, die wir gewählt haben finden Lösungen statt.
Ganz egal ob bei den Reiki Seminaren, bei den Einzelanwendungen oder Aufstellungen.
Wir erkennen -wer bereit ist zu lösen – und auch – wer das Thema noch behalten darf und manchmal auch muss.
Manchmal ist es so, daß die Zeit noch nicht reif ist, manchmal ist es so, daß der Zeitpunkt noch kommen darf oder die Art und Weise der Behandlung nicht stimmig ist.
Brechstangen sind der falsche Weg.

Aus diesem Grund vermitteln wir, wenn wir das Gefühl haben mit unseren Werkzeugen nicht weiter zu kommen, gerne weiter.
Wenn dieser Weg nicht der Richtige ist – gibt es einen anderen.
Und so finden auch andere Klienten den Weg zu den alternativen Heilmethoden.
Jeder auf seine Weise – mit einem guten Gefühl.

Auferlegtes ist keine Heilung, sondern birgt eine weitere Hülle, die nicht zu demjenigen gehört.

Manchmal hilft Akzeptanz.

Manchmal wenn es “scheinbar“ keine Hilfe gibt hilft der Satz – ich vertrauen Dir!
Ich traue Dir zu, den richtigen Weg für Dich zu finden…

Auch wenn es mich schmerzt…auch wenn ich es gerne anders hätte…

Wenn meine „Mittel“ mein Tun, meine „Rolle“ in Bezug auf Dich erfüllt ist –
Wenn unsere Freundchaft sich erfüllt hat – sich unser Treffen hier erfüllt hat –
Wenn auch ich als Tochter, als Sohn, als Bruder oder Schwester es gerne anders hätte…

Steht es mir nicht zu, etwas zu verändern…aber ich kann etwas tun:

Auch wenn es nicht mein Weg ist, wünsche ich Dir alles Gute!

Ja, ich bin da wenn Hilfe gebraucht wird – und –

Ich traue DIR die Lösung zu…
Ich akzeptiere Deinen Weg…

Und wünsche Dir das, was für Dich das Richtige ist.

Und das aus ganzem Herzen.