Begegnungen

Reibungen und Herausforderungen sind nicht immer einfach.

Unterschiedliche Meinungen, unterschiedliche Prägungen, Unterschiede im Denken, Fühlen, Handeln.

Wenn Menschen zusammenkommen, die verschiedene Ansätze verfolgen, kann es zu einem Gewitter kommen.

Es kann zu Streitsituationen kommen, zu Diskussionen, zu Handlungen.

Keiner mag so wirklich Auseinandersetzungen.

Aber das Wort ist an sich ja schon spannend, oder?

Ich setze mich auseinander…ich betrachte die andere Seite.

Ich nehme etwas Abstand – und kann den anderen sehen.

Darum geht es.

Jeder erzählt und teilt seine Gedanken mit.

Und im Grunde sollte es uns dienen und sollte uns zum Zuhören auffordern, egal, was ich davon halte.

Wenn wir tatsächlich beim anderen sind – können wir viel erkennen.

Wir können Lebenserfahrungen aufsaugen.

Wir erkennen Unterschiede, wir werden getriggert, angestossen und manchmal auch wach-gerüttelt.

Nicht immer fällt es uns leicht anderer Menschen Meinung so stehen zu lassen, geschweige denn anzunehmen.

Ich erinnere mich noch gut an meine „Spät“ Pubertät, in der ich damals meinte, ich hätte die Weisheit mit Löffeln gegessen.

Ich hatte meine ersten Erfahrungen gemacht, hatte die Schule abgeschlossen, meine Berufsausbildung erledigt, in andere Länder geschnuppert und meinte für mich den Überblick zu haben.

Natürlich – ein ganz normaler Abnabelungsprozess.

Und ich erinnere mich gut daran, wie mein Vater damals meinte, ja Du weisst jetzt schon einiges, doch ich habe nun mal meine Lebenserfahrung, mein Alter und das ist das, was ich Dir mitgeben kann.

Mein damaliges „Pubertier“ wollte den Ratschlag nicht ganz so annehmen – und ich machte meine Erfahrungen.

Zum Glück.

Und ich erinnere mich heute noch gerne an die Ratschläge meines Papas, an die Unterstützung, an die wertvolle Zeit.

Früh lernte ich Mörtel anzurühren, Radieschen anzubauen und sogar zu schweißen.

Früh lernte ich, dass ich alles schaffen kann, wenn ich mich nur traue.

Wenn ich von anderen lerne.

Und-

Wenn ich es einfach versuche.

Und mache – auch wenn der erste Versuch daneben geht.

Wir alle haben einmal angefangen.

Und so wertvoll, wie die damalige Zeit der Wurzeln war, so wertvoll war die Zeit der Reibung.

Es gab nicht viele, Gott sei Dank, doch auch diese Phasen im Leben sind wichtig für uns.

Auch die Unterschiede heute, auch die Reibungen mit anderen Menschen.

Gerade die, vermeintlich, negativen Situationen bringen uns zu neuen Impulsen, gerade die Unterschiede zeigen uns, wer wir sind und wer wir sein wollen.

Gerade das Erkennen der Andersartigkeit im Tun, im Fühlen und Handeln zeigt uns, wer wir sind.

Darum betrachte andere Sichtweisen, wäge ab, höre zu.

Verurteile nicht direkt. Schau lieber hin und frage Dich – was davon kann ich mitnehmen?

Was davon würde mir guttun.

Ist jemand in Deinen Augen arrogant und es triggert Dich, frage Dich darf ich eventuell auch etwas mehr auf mich achten?

Ist jemand superehrlich und Du bist verschreckt… wunderbar…

Ist jemand anderer Meinung und hat Erfahrungen gesammelt, höre zu. Nimm das mit, was für Dich stimmig ist.

Manchmal stecken genau in diesen Situationen Spiegelungen, die uns gut tun.

Auch wenn wir dazu gerne die Nase rümpfen.

Auch wenn wir dann auch gerne die „erwachsene, beleidigte Leberwurst“ sind.

Im Grunde darf ich mir immer die Frage stellen:

Was will mir der Autor damit sagen?

Und dann fange an Dein eigenes Buch zu schreiben.

In diesem Sinne wünsche ich euch eine wertvolle Woche mit wunderbaren Begegnungen und Unterschieden.

Love

Bettina