Manchmal sind die Dinge nicht gut.

Und Dinge, die nicht gut sind, können wir nicht übermalen.

Ein Misthaufen bleibt ein Misthaufen – auch wenn wir etliche Eimer Farbe darauf verteilen würden. Der Geruch wird bleiben.

Denn – eine schwere Erkrankung, der Verlust eines Menschen, tut weh.

Und da hilft es nicht zu sagen – das wird schon wieder.

Dieser Part des Lebens ist real.

Dieser Mensch ist physisch nicht mehr bei mir.

Und manchmal, meine Liebe, mein Lieber, hilft in diesem Augenblick so gar nichts.

Manchmal braucht es den Schmerz, manchmal braucht es das Schreien, das wütend sein, und den Tiefpunkt.

Manchmal braucht es lange, manchmal braucht es Wochen, oder sogar Monate.

Liebes…

Manchmal sind die Dinge nicht gut.

Und dann können wir keine grinsenden Menschen ertragen. Wir können keine Floskeln, kein Beileid, kein „gute Besserung“ mehr hören.

Wir möchten uns nur verkriechen, in Gedanken versinken, alte Fotos betrachten, betrauern und leiden.

Denn auch das Leiden ist ein wichtiger Prozess.

Es ist wichtig.

Wir müssen alle Seiten dieser Erfahrung anerkennen.

Denn – diese Emotionen führen uns in unsere Seele.

Sie zeigen uns das, was wir nicht gelebt haben, sie zeigen uns das, wovor wir Angst hatten -und sie zeigen uns, worauf es im Leben ankommt.

Hier nützen keine rosa Wolken, hier braucht es menschliche Verletzlichkeit.

Hier wünschen wir uns jemanden, der einfach nur da ist.

Ohne große Worte, ohne große Tipps oder Möglichkeiten, die Emotionen wieder in den „Griff“ zu bekommen.

Diese Situation wird nicht mehr so wie früher. Und das ist Fakt.

Nein- manchmal sind die Dinge nicht gut.

und das Einzige, was gut tut ist die Ruhe…

Und auch das gehört dazu.

Aho

Bettina