Don´t set yourself on fire to keep other people warm…

Don´t set yourself on fire to keep other people warm.

Diesen wertvollen Satz las ich gerade bei Instagram und ich finde ihn sehr ausdrucksstark.

Ich glaube fast jeder von uns hat einmal so eine Situation gehabt, in der wir uns für jemand anderen so richtig eingesetzt haben.

Sei es aus Freundschaft, aus Liebe, aus Mitgefühl, aus der Erziehung oder der Nächstenliebe heraus.

Fast jeder von uns hatte dann das Gefühl, den anderen unterstützen zu wollen, mitziehen zu wollen, helfen zu wollen.

Vielleicht wurdest Du um Hilfe gebeten, vielleicht hast Du von Dir aus geholfen und ja, vielleicht hast Du sogar ungefragt geholfen.

Vielleicht gab es einen Punkt, der für beide Seiten wertvoll war und notwendig und mit Sicherheit folgte daraus auch Dankbarkeit.

Denn – Nicht für jeden von uns ist es einfach, Hilfe anzunehmen.

Ja und vielleicht – nein – mit Sicherheit – war dies ein wichtiger Schritt für Euch beide.

Wir sind soziale Wesen und brauchen einander.

Doch die Kunst darin besteht, zu bemerken, wann es gut ist.

Wenn Grenzen nicht eingehalten werden – von beiden Seiten wohlgemerkt, entsteht oftmals ein ungutes Gefühl.

Wenn wir nicht rechtzeitig loslassen, nehmen wir dem anderen, die Freiheit Erlerntes umzusetzen.

Wir nehmen ihm die Möglichkeit zu fliegen, selbst zu laufen und die Bestätigung der eigenen Kraft zu spüren.

Wenn wir zu lange festhalten – kann es sein, dass ein unguter Bruch entsteht.

Sei es aus Neid, aus Verletztheit, aus Mangelgefühlen.

Oder, derjenige fühlt sich überfordert, bemuttert und letzten Endes bevormundet.

Wenn wir nicht rechtzeitig loslassen – kann es komisch werden und unangenehm.

Wir, die helfen möchten, haben eine Art Verstrickung, einen Anker ausgeworfen.

Ja, wir haben geholfen und das war gut – doch – so wie wir auch unsere Kinder loslassen dürfen, sollten wir es auch mit Menschen tun, die kurzfristig unsere Hilfe benötigten.

Nicht immer müssen wir uns vergewissern, überprüfen, daran hängen…

Wir sollten nicht ungefragt nachlegen, anbieten, überstülpen.

Und auch wir, die Hilfe angenommen haben, sollten dann auch zu dem Zeitpunkt, an dem wir wieder stehen, loslassen können.

Wir dürfen uns trauen, wieder aufzustehen, ja und dankbar dafür sein, dass wir niemals fallen werden, da wir wissen, wenn es nicht mehr gehen sollte – ist jemand da.

Verstehe mich nicht falsch – wir helfen einander und das aus vollem Herzen.

Doch achte dabei auf Dich.

Wenn wir den Bereich überschreiten, beginnen wir irgendwann das innere Feuerholz zu verbrennen, die Reserven – und wir tun dies aus Liebe, aus Wertschätzung und aus voller Seele.

Und wenn wir dies tun, bemerken wir oft nicht, dass wir unsere Kraft gerade verschenken.

Wir bemerken es erst – wenn die Abkühlung folgt, wenn die Grenzen überschritten wurden, auch von uns selbst. Wenn das Schicksal oder der Lebensplan uns dann zeigt, dass es nun gut ist.

Und in den seltensten Fällen fühlt es sich dann noch gut an.

Das Leben strebt nach Ausgleich, nach Harmonie.

Mal sind wir stark und dann auch schwach -unser Ziel sollte die Mitte sein.

In diesem Sinne, wünsche ich euch ein wunderbares Wochenende.

Eure Bettina