Akzeptiere keine “Diagnose”

In den vergangenen Tagen besuchte mich eine liebe Dame.

Wir kamen nach der Anwendung ins Gespräch und sie berichtete mir, wie sie sich aktuell fühle.

Wissen Sie: Mit über 60 gehört man ja nun zur „Risikpgruppe“

Von jetzt auf gleich, heisst es, bleib mal zu Hause, von jetzt auf gleich wurde mir suggeriert „Du bist alt“.

Die so jugendlich wirkende Frau, wurde mit einem Schlag in eine Schublade katapultiert, die sie bisher so nicht wahrgenommen hatte.

So – jetzt bin ich alt.

Dazu kommt der Abstand zur Familie, zu Freunden, zu Enkelkindern.

Der Job darf nicht ausgeführt werden, da sie ja zur Risikogruppe gehört.

Ab sofort war Funkstille.

Und das Gefühl – ich darf nicht.

Es ist gefährlich. Ich bin alt.

Kinder sind gefährlich und alte Menschen, wie ich auch…

Ich musste lange darüber nachdenken.

Was macht diese Krise mit uns?

Was macht diese Krise mit unserem mentalen Zustand.

Gerade jetzt fällt mir auf, wie schwer es mir doch fällt. Wie schwer es mir doch fällt, wenn liebgewonnene Menschen zum Termin kommen, wie schwer es mir fällt, sie nicht zu umarmen, wie schwer es mir fällt den Schutz aufzusetzen, sich nicht anlächeln zu können.

Während unserer Zeit zu Hause, war alles ok.

Ich hatte ja meine Lieben um mich.

Ich habe das große Glück meine Mutter in unserem Haushalt mit versorgen zu können.

So hatte sie – und auch wir Kontakt.

Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie die Großeltern sich fühlen, wenn ihr Enkelkind große Entwicklungsschritte macht und sie es nicht live miterleben können.

Denn sie sind ja gefühlt „gefährlich“ „gefährdet“ und irgendwie „aussen vor“.

Kinder sind „gefährlich“ „gefährdet“ und aussen vor.

Singles sind alleine zu Hause, Kleinfamilien und Senioren…

Es wird Zeit, dass sie Normalität wieder kommen darf…ja es war wichtig, so zu verfahren und ich denke auch dass Vorsicht richtig war.

Doch nun ist es gut.

Wir Menschen sind soziale Wesen und diese Zeit hat uns sehr viel gezeigt.

Sie hat uns gezeigt, wie wir einander brauchen, wie wichtig Berührungen sind, Zuspruch sind und ein Lächeln.

Wir sind in der Lage einiges zu überstehen und andere Generationen haben Kriege erlebt – doch nun ist es gut.

Zudem ist es wichtig, die „Diagnosen“ der letzten Tage abzuschütteln.

Die Diagnosen der Angst, der Verzweiflung, der „Pandemie“

Die „Diagnosen“, der Sätze, wie „Du bist alt, bleib zu Hause, Du bist krank, bleib zu Hause, Du bist soundso…bleib zu Hause.

Die „Diagnose“ der Angst engt uns ein.

Die Diagnose des Ärgers, lässt uns fahrig werden, die Diagnose der Trauer, nimmt uns die Luft.

Die Diagnose, der”Gefahr” – ist gespeichert.

Und das im “Kollektiv”

Nutzt so weit wie es geht Eure Freiheit, geht hinaus, geht spazieren, trefft eure Familien, holt es nach, tankt euer soziales Wesen wieder auf – und streift diese Angst ab.

Akzeptiert keine Diagnosen, keine Schubladen von aussen.

Ihr seid so alt, wie ihr Euch fühlt.

Es gibt eine schöne Übung aus der Energiearbeit: Klopft mit euren Händen, all das Schwere, all das von aussen von euren Schultern, streift euch gegenseitig ab.

Klopft es aus den Beinen, den Armen, befreit euren Kopf und streicht all das sogar aus den Haarspitzen.

Nutzt Affirmationen, wie : Ich bin zellkerngesund, ich bin gesund, ich bin aktiv.

Ich erlebe Freude mit meiner Familie.

Lasst diese allgemeinen Diagnosen nicht zu , akzeptiert keine Diagnosen.

Unser Körper, unser System hört und fühlt all das.

Es ist Zeit, diese Welle abzuschütteln.

So let´s go…

Eure Bettina