Valentinstag…und jetzt?

Guten Morgen ihr Lieben.

Es grüßt uns der Valentinstag – und damit die verbundenen Erwartungen…

Denn schließlich suggerieren Medien, die Werbung, das Umfeld…dass wir bitte doch genau heute aussprechen, schenken, bezeugen…wie lieb wir jemanden haben.

Es wird erwartet, dass Rosen regnen, Pralinen verschenkt werden, Massagen gegeben werden und Schampus fliesst.

Nun – das klingt gut. Wenn wir jemanden haben, wenn wir es als liebe Geste gezeigt bekommen, sicherlich. Doch muss es immer nur – oder sagen wir, gerade dann ausgesprochen werden?

In unserer Schule hier in Bocholt ist es seit Jahren Tradition, dass die Schüler sich Rosen vorbestellen können, sie, falls sie möchten mit Namen versehen können oder einer lieben Botschaft. Diese werden dann mitten im Unterricht verteilt vor den Augen aller.

Ein lieber Gedanke…

Doch was macht es manchmal mit den Teenie Kids, die sich gerade noch finden…die gerade noch nicht einmal wissen ob sie Fisch oder Fleisch sind.

Dort entsteht Wochen vorher schon Druck und Angst. Wer schenkt wem oder wieviele Rosen? Wer erhält 5 an der Zahl und jemand anderer gar keine?

Schnell kommen Zweifel auf..

Bin ich nicht liebenswert genug?

Bin ich weniger wert? Nur weil ich hier keinen Romeo habe, weil es in meiner Klasse keine feste Freundin für mich gibt?

Manchmal verschenken gute Freundinnen welche, manchmal traut sich der oder die ein oder andere…mit Herzklopfen.

Und jetzt erinnere Dich mal an Deine frühere Klasse…ganz ehrlich, wie viele Teenies konnten sich überhaupt nicht leiden…geschweigen denn gut finden…manchmal gab es da ein oder zwei..aber hättest Du Dich getraut da jemanden anzusprechen?

Dann gibt es zudem auch noch diese Scherzrose, die von jemand anderem verschenkt und beschriftet wird und ein anderes Teenieherz bloßgestellt wird. Auch das gibt es…

Also lautet meine Frage – ist es sinnvoll diesen Tag zu einem “Mainstream Beweis- Liebesgedusel-und bitte beschenk mich Tag” zu machen?

Oder ist es nicht sinnvoller unseren Kids beizubringen, dass kleine Gesten zwischendurch viel wertvoller sind…dass man ihnen beibringt, dass es nicht um Rosen, Größe und Geschenke geht, sondern um Vertrauen, Zusammenhalt und Ehrlichkeit.

Dass sie von den Eltern geliebt, gehalten und getragen sind…und das mit allen Facetten. Und dass dann irgendwann der Traumpartner kommt und dieser vielleicht , nein sogar mit Sicherheit nicht in der aktuellen Klasse sitzt.

Denn was ist mit den abgewiesenen Herzen an diesen Tagen. Mit Seelen, die sich endlich trauen und dann erfahren, dass diese Liebe nicht erwidert wird?

Ich finde , dass gerade in dieser Zeit die emotionale Intelligenz gestärkt werden darf. Wie gehe ich mit meinen Nächsten um…Wie fühlt sich der andere, wie würde ich mich fühlen, wenn mich jemand schlecht behandelt.

Gott sei Dank gibt es immer mal wieder Projekte an den Schulen, damit Brennpunktthemen angesprochen werden.

Denn…

Durch die ganze social media Präsenz sind es die Kids gewohnt immer und überall mal eben etwas in die Tastatur zu hauen, denn wir müssen uns ja nicht mehr face to face begegnen. Es ist leicht Strippen zu ziehen über whattsapp, das ist doch schnell gemacht.

Lasst uns unseren Kindern wieder beibringen, wie wichtig Emotionen sind, wie wichtig es ist Gespräche zu führen. Gespräche mit Tiefgang, mit wahren Gedanken und Gefühlen.

Und lasst uns aufmerksam werden mit unseren Kids…

Ist da jemand wie ich?

Und ob…

Jemand wie ich….