„Mein Vater hat mich verlassen, mein Bruder mich hintergangen, meine Mutter hat immer schon getrunken.
Ich habe einfach eine anstrengende und traurige Kindheit erlebt.“
Oft begleite ich junge Frauen, die ihre Verletzungen aus Kindheitstagen, die ihre Verletzungen aus der Teeniezeit bis heute noch nicht in Frieden bringen konnten.
Depressionen, Angstzustände und abgeschwächte Lebensfreude, begleiten diese hübschen Frauen, die sich oftmals nur schwer mit Veränderungsthemen und auch den schönen Begegnungen des Lebens beschäftigen können.
Noch tief sitzen die Erlebnisse, noch tief wirkt die Angst, die Eltern, die Mutter oder den Vater alleine zu lassen.
Die „Großen“ alleine zu lassen, um nun endlich eigene Wege zu gehen.
Noch tief ist die Wut, über die „verschenkte“ Zeit, über das Verhalten, über den Verlust.
Noch tief sitzt das Gefühl der Trauer keine „intakte“ Familie gehabt zu haben.
Wenn sich die „Rollen“ des Lebens verschieben, wenn das System verändert wird – wenn Kinder – aus Liebe- aus Angst – aus Loyalität die Rolle des Erwachsenen annehmen, entsteht ein Ungleichgewicht.
Kinder übernehmen Aufgaben, Entscheidungen, sie stehen einem Elternteil bei, ´beschützen, verteidigen und klagen an.
Sie übernehmen Schutz, sie übernehmen die Rolle der „Großen“.
Oft entstehen Parteien und das Kind wird in die Lage versetzt sich entscheiden zu müssen, es wird dazu animiert, einem Part „abzuschwören“ denn er oder sie hat sich ja nicht richtig verhalten.
Was automatisch dadurch entsteht ist der Gedanke, dass „Männer“ schlecht sind, oder dass „Frauen“ fremd gehen.
Unterbewusst lehnen wir als Ergebnis, die männliche Energie, bzw. die weibliche Energie ab.
Wir haben erlernt zu misstrauen, wir können uns nicht auf xy verlassen.
So erstelle ich in mir ein Muster, welches mir mitteilt, Männer brauchen wir nicht….Frauen sind so und so…
Männer verlassen, Frauen sind schwach, Männer trinken und Frauen tun uns weh.
Scheidungskinder neigen so unbewusst dazu, den Partner abzuwerten.
Die Frauen nicht anzunehmen, den Mann nicht anzunehmen.
Wir lehnen unbewusst das Männliche, das Weibliche ab.
Kurze Beziehungen, falsche Versprechungen, Misstrauen oder Flucht sind dann oft an der Tagesordnung.
Wenn ich in unserem gemeinsamen Gespräch herausfiltern kann, dass ein Elternteil nicht „genommen“ wurde, nutze ich oftmals eine lösende Übung.
Eine Übung, in der ich – ganz egal, wie meine Eltern waren – zu 100 % Vaterenegie und zu 100% Mutterenergie annehme.
Diese, erst einmal, komisch anmutende, Übung hat eine kraftvolle Wirkung, denn die männliche und weibliche Energie ist immer vorhanden- auch wenn mein Vater, meine Mutter sie mir nicht vor- leben konnte, wenn er oder sie es mir nicht geben konnte, so steht sie uns dennoch zur Verfügung.
Und sie steht uns zu.
Es ist unser Geburtsrecht beide Seiten leben zu dürfen.
Wir entscheiden, ob wir sie nun integrieren.
Für uns und für unsere Kinder.
Denn, wenn ich endlich beide Seiten annehme, kann ich verstehen und fühlen, warum wir dieses oder jenes so erfahren mussten.
Nehme ich die Energie an- und das ganz bewusst – kann Frieden entstehen…
SOULWORK